Zwei Tage Pause in Wien


Nachdem wir uns fast ein Monat nicht gesehen hätten, beschlossen wir in Wien zwei Tage zu pausieren, die ich mit Maria gemeinsam verbringen werde. Zusätzlich konnte ich hier noch für die restlichen zwei Drittel der Tour das Gewand tauschen. Während der Fahrt von Deutschland spähte ich schon immer neidvoll auf die Ortliebtaschen von Kurt. Speziell wenn es nass war, waren diese Taschen unschlagbar. Waren sie schmutzig, konnte man sie einfach abduschen. Das morgendliche Befestigen der Taschen war bei Kurt ein Klacks, während ich beim Aufsatteln bereits schmutzige Hände bekam. So beschlossen wir uns ebenfalls diese Taschen zu besorgen. Ich bekam die Roten und Maria die weißen. Diese Taschen haben wir jetzt 10 Jahre später noch immer ohne Mängel im Einsatz.

Als ich noch ein bisschen Werkzeug besorgen wollte, fuhr ich mit dem Rad am Dach in die Tiefgarage des Sportgeschäftes, was mir auch noch einen neuen Gepäckträger einbrachte.

Kurz trafen wir uns noch mit Kurt zum Postprozessing der vergangenen 10 Tage, dann war es schon wieder Zeit, mich von Maria zu verabschieden. Ich wollte nach dem Mittagessen noch bis Bratislava fahren und mich dort am Abend mit einigen ehemaligen Arbeitskollegen treffen, die ich in meinen Siemensjahren dort kennengelernt hatte.

Maria war schon weg und ich verlies nach dem Mittagsessen das Gasthaus, als ich einen Arbeitskollegen, den ich schon fast ein Jahr nicht mehr gesehen hatte, auf der Türschwelle traf.

Auf seine Frage, wo ich jetzt hingehe, sagte ich wahrheitsgemäß, ich fahre mit dem Rad ans Schwarze Meer. "Aber, vorher trinken wir noch ein Seidel zusammen", antwortet er und führte mich zurück in die Gaststube. Vier Stunden später informierte ich meine Kollegen in Bratislava, dass ich nicht mehr komme, acht Stunden später verließ ich red und rührselig meinen Arbeitskollegen und schwankte in meine Wiener Wohnung. Die nächste Etappe musste ich um planen "aber das mach ich morgen, denn heute schaffe ich das nicht mehr".