Erst bei der Ausfahrt aus Magdeburg entdeckten wir den Dom. Den wir noch einen Besuch abstatteten. Danach ging es bei blauen Himmel in unserer Fahrtrichtung rechts der Elbe über Schönbeck nach Barby wo wir mit der Fähre die Seite wechselten. Nach ca. 15 Km wechselten wir in Steutz wieder zurück auf die rechte Seite. Die Stadt Dessau ließen wir rechts liegen und goutierten uns am Leopoldshafen an einer sündteuren Suppe. Vom Weltkulturerbe "Bauhaus" in Dessau kündet ein überdimensionaler Bilderrahmen am Radweg, der zum Fotoshooting einlädt. Nach Dessau durchquert man wieder eine zauberhafte Landschaft mit Totholzbäumen, Viehweiden und überladenen Blumenwiesen. Wir besuchten auch den Wörlitzer Park nicht, (der Nachteil einer 110 km Etappe wenn man die Zielstadt auch noch ein bisschen besichtigen möchte) jedoch scheinen mir von Menschenhand angelegte Refugien in einer solch herrlichen Natur immer nur ein Surrogat dessen zu sein, was uns von Haus aus geschenkt wurde. Fastet mutet es wie eine eitle Überheblichkeit an. In Coswig querten wir zum dritten Mal an diesem Tag die Elbe und fuhren linksseitig bei inzwischen bedrohlich trüb gewordenen Himmel nach Lutherstadt-Wittenberg.
Im Hotel Luther nächtigte um 82 EUR ohne Fehl und Tadel. Nach der Dusche erkundeten wir die Stadt und standen schließendlich ehrfürchtig vor der Tür, wo vor 500 Jahren ein paar Zettel aufgehängt wurden, die ganz Europa aus den Angeln heben sollten. (Die originale Thesentür verbrannte 1760. Zur Erinnerung an das Weltereignis setzte man 1858 eine zweiflügelige Bronzetür in das mittelalterliche Sandsteinportal, die der preußische König Friedrich Wilhelm IV. der Stadt Wittenberg schenkte).