Nach einem ausgiebigen Frühstück radelten wir linksseitig der Elbe aus der Stadt. Traumhaftes Wetter und die sattgrüne Elbwiese ließen das Herz wieder einmal jauchzen. Bei Schützenberg hatten wir eine Baustelle, wo die Umleitungstafeln an einer Weggabelung endeten - aber eine 50 % Prozent Change ist eigentlich keine schlechte Quote. Und da sich zum schönen Wetter auch noch das Glück zu uns gesellte, kamen wir in Klöden wieder auf dem Radweg an, wo wir an der Burg vorbei die Klödener Riß querten. Bei Pretsch setzten wir auf die rechte Seite über, von wo wir über Dommizsch noch 35 Km nach Torgau radelten. Torgau erlangte Ende des Zweiten Weltkrieges internationale Berühmtheit, als sich am 25. April 1945 sowjetische und US-amerikanische Truppen an der Elbe bei der Stadt trafen und am 26. April 1945 diesen Elbe Day für die Kameras auf der zerstörten Elbebrücke in Szene setzten. Davon zeugt das sowjetische Denkmal, auf das man als Radler an der Stadteinfahrt trifft.
Im Hotel zum Goldener Anker nächtigten wir am Hauptplatz um 92 EUR. Das schöne Gebäude und die Lage direkt am Hauptplatz hätte eigentlich die Note sehr gut verdient. Wenn nicht ein mieselsüchtiger Rezeptionist uns die Laune verdorben hätte, als er sich weigerte, uns eine!! A4 Seite (die Flixbus-Reservierung für den nächsten Tag) auszudrucken - wir hätten dafür auch bezahlt. Ob es sich bei dem Herrn um den Chef des Hauses handelte, konnten wir nicht eruieren.
Beim Serben am Hauptplatz speisten wir fürstlich, umringt von imposanten Renaissancehäusern genossen wir trotz dieser Verdrießlichkeit die Stadt. Im Schloss hätte es an diesem Abend sogar ein Konzert gegeben, jedoch ob unserer beschränkten Garderobe wollten wir diesem Event nicht beiwohnen.
