Gut ausgeschlafen stiegen wir am Morgen auf das Rad, unser heutiges Ziel war Pisek und die Distanz war auf eine Erholungsetappe eingestellt. Motivation und Wetter stimmten. Die Route würde die Moldau selten touchieren, den Moldaustausee, der mit der Talsperre in Orlicka beginnt und sich 68 km zurückstaut, werden wir erst nach Kucer queren. Die Fahrt war ereignislos, aber landschaftlich sehr schön. Hügeliges offenes Gelände wechselte sich mit einigen schattigen Waldpassagen. In der Gegend von Kostelec nad Vltavou säumten mehrer Teiche den Radweg. Am frühen Nachmittag trafen wir bereits in Pisek ein - eine wunderschöne Stadt mit herrlichen Barockhäusern im Zentrum. Die Brücke über den Fluss Otava ist, obwohl ihr genaues Gründungsdatum unbekannt ist, die älteste erhaltene Brücke in Tschechien. In schriftlichen Dokumenten wird sie zum ersten Mal 1348 erwähnt. Nördlich der Alpen gibt es in Europa nur eine ältere erhaltene Steinbrücke, und zwar die in Regensburg.
Pisek bedeutet im tschechischen Sand (der Fuß führte immer goldhaltigen Sand). In diesem Zusammenhang standen wohl auch die Sandskulpturen, die wir am Ufer der Otava bestaunen konnten. Vergängliche Kunstwerke, die von Meistern für eine kurze Zeit erschaffen wurden. Im Hotel Art konnten wir bereits um 13:30 einchecken und hatten alle Zeit der Welt diese schöne Stadt zu genießen. (65 EUR mit Frühstück)