Als wir am Morgen auf den See schauten, lag er noch im Nebel und der Himmel war tief wolkenverhangen. Da wir eigentlich schöneres Wetter erwartet hatten, war beim Frühstück die Stimmung ein bisschen gedrückt. Da die heutige Tour nur ca. 60 km lang war, hatten wir zeitlich keinen Stress und hielten uns an die Empfehlung des Hausherren, etwas zu warten. Er sollte recht behalten, eine Stunde später freuten wir uns über den blauen Himmel am See und konnten starten.
Um 10:00 fuhren wir direkt vor unserer Pension mit der Fähre ans Südufer, dort ging es acht km den See entlang und danach bogen wir links Richtung Österreich ab. Es ging leicht bergauf und nach 6 km erreichten wir auf einem schönen Schotterweg die Grenze, von wo es steil bergab, nur ein kurzes Stück nach St. Oswald bei Haslach war.
Von dort fuhren wir flach bis Aigen im Mühlkreis.
Von Aigen weg bekamen die Oberschenkel wieder Arbeit. Es ging in kurzer Zeit 270 Hm nach oben. Am Kamm fuhren wir dann nach links entlang der Grenze Richtung Westen. Dieser Weg durch den Böhmerwald führte uns entlang des schwarzenbergischen Schwemmkanales, der bis in 20. Jahrhundert als Holzschwemmanlage wirtschaftlich genutzt wurde. Dieser Abschnitt war einer der Höhepunkte der Tour, bei einer Almhütte auf der österreichischen Seite gab es noch eine kräftige Suppe.
Danach querten wir bei Sonnenwald wieder die Grenze und fuhren nach Tschechien zurück. Bei Zvonkova ging es wieder zurück zum See und wir vervollständigten diese Runde. Ein zweites Mal nutzten wir die Fähre, als sich der Himmel wieder bedrohlich verfinsterte, aber wir kamen trocken im Quartier an.