6 Tag Freitag, der 17. Juni von Eichstätt nach Kelheim/Saal 100 km und mit dem Zug nach Landshut
Das Frühstück gab es bereits ab 7:00 und so konnten wir um 8:00 die 100 Kilometer in Angriff nehmen. Wir radelten im angenehm kühlen Morgen die ersten 10 Kilometer bis Pfünz wo wir die Altmühl über die Natursteinbrücke querten. Nach weiteren 8 Kilometern streiften wir bei Gungolding das 70 Hektar große Naturschutzgebiet „Gungoldinger Wacholderheide". Von Arnsberg bis Beilgries radelten wir fast ausschließlich auf gut befahrbaren Schotterwegen durch eine liebliche Landschaft, durch die sich in zahlreichen Mäander die Altmühl schlängelt.
Nach drei Stunden und ca. 60 km hielten wir in Dietfurt Mittagspause und starteten um 12:00 zu letzten 40 km dieser Etappe. Nach 5 Kilometern erreichten wir hinter Mühlbach den Main-Donau-Kanal. Künstlich angelegte Biotope und schöne Öko-Oasen flankierten den Kanal. Der Kanal wurde in den Zwanzigerjahren des letzten Jahrhunderts projektiert. Die Fertigstellung der verbleibenden Lücke zwischen Nürnberg und Kelheim begannen 1977 und 1983 gab es nach langen Debatten auf Drängen von Franz Josef Strauß grünes Licht für den Weiterbau. Es musste ein beträchtlicher Höhenunterschied von 70 Metern überwunden werden. 1992 wurde in Beilgrieß das letzte Stück des Kanals geflutet. Der Radweg war stimmig und hauptsächlich Schotterpiste. So standen wir nach 96 Kilometern auf der Donaubrücke und blickten auf die Befreiungshalle am Michelsberg.
Von hier an ließ ich Google Maps bis zum Bahnhof in Saal weiter routen, den wir nach 100 Kilometern erreichten.
Die größere Herausforderung war, dem Automaten am Bahnhof zwei Tickets nach Landshut zu entlocken. Ein zufällig anwesender Radfahrer erklärte uns, dass man für ein Fahrrad ein 6 EUR-Bayernticket lösen musste. Der Lokalzug nach Regensburg hatte ein abenteuerliches Radabteil, sodass wir dicht an dicht gedrängt im Eingangsbereich des Waggons, die Geduld unserer sehr toleranten Mitreisenden mit unseren verstaubten Rädern und verschwitzen Gewand strapazierten.
In Regensburg hatte ich Zweifel, ob wir am überfüllten Bahnsteig zum Zug Richtung München einen Rad Platz bekommen würden. Da entdeckte ich zufällig am Nebengleis einen fast leeren Lokalzug nach Landshut , der nur 15 Minuten später abfuhr. Ich trug mein Rad samt Gebäck die Treppe hoch und am anderen Bahnsteig wieder runter. Ich versorgte mein Rad im Zug und wartete auf Maria, die den Aufzug benützte. Die Reise nach Landshut war gesichert und mein Stresspegel fiel deutlich nach unten. Die resolute Schaffnerin lästerte bei ihrer Kontrolle lautstark über das 9 EUR Ticket. Wir unwissende Österreicher hatten als einzige die regulären (teuren Fahrkarten). Ein Radfahrer, der keine Bayernkarte fürs Rad besaß, zahlte 60 EUR Strafe. Diese 60 EUR zahlten wir in Landshut im Hotel Cristallo das sehr zentral zwischen Bahnhof und Altstadt lag. Frühstück gab es keines, da sie in der Küche einen Wasserschaden hatten. Das Quartier war ausreichend für uns Radfahrer und die Räder waren sicher versorgt. Schon beim rein spazieren in die Altstadt verliebten wir uns in diese Stadt. Wo wir einen schönen, um nicht zu sagen romantischen Abend an der Isar verbrachten.