7 Tag Samstag, der 18. Juni, der Isarradweg von Landshut nach München 77,7 km
Wir starteten wieder recht früh um 7:45. Das war jedoch dem Umstand geschuldet, dass wir im Hotel kein Frühstück bekamen. So gab es diesmal ein Freiluftfrühstück am Hauptplatz in Landshut, wo wir uns in einer Bäckerei mit einem Sandwich und einem vorzüglichen Kaffee versorgten. Auf einer Bank vor der Bäckerei beobachteten wir das morgendliche Treiben.
Danach verabschiedenden wir uns aus dieser schönen Stadt und querten innerhalb der letzten drei Kilometer die Isar gleich zweimal, wo wir noch ein letztes Foto von Landshut machten. Nach 11 Kilometern erreichten wir den Eichinger Stausee und nach weiter 6 Kilometern den Moosbrugger Stausee.
Bei Moosburg wechselten wir auf die andere Flussseite, auf der wir die nächsten 18 km blieben, um kurz vor Freising wieder auf die in Fahrtrichtung linke Seite zurückzukehren. Am Isarradweg zwischen Landshut und München fährt man zu 90 % durch Auwald. Man kommt sich vor wie in der Wiener Lobau. Gerade bei der Hitze, in der wir unterwegs waren, war diese Route ein kühles Geschenk. Nie jedoch kam Monotonie auf, alle paar Kilometer hätte man ein schönes Fotomotiv gehabt. Sei es eine von Blumen überbordende Dammböschung oder den uns umgebende Au-Dschungel, der immer wieder schöne Einblicke auf die glasklare Isar gewährte. Nach 50 Kilometern beschlossen wir bei Achering die Au zu verlassen und uns im Ort nach einem Gasthaus umzusehen. Unsere Getränke neigten sich zum Ende und ein kleiner Mittagssnack wäre auch nicht zu verachten. Das einzige Gasthaus im Ort hatte jedoch Ruhetag und so deckten wir uns in einer Tankstelle mit dem nötigsten ein und fuhren zum Picknick zurück in die Au. Kein noch so schöner Gastgarten hätte unseren Rastplatz am Ufer der Isar Parole bieten können.
Umso näher wir München kamen, desto mehr Leute tummelten sich an den Ufern bzw. den Warntafeln zum Trotz auf den auf den Kiesbänken in der Isar.
Bei der Herzog Heinrich Brücke am Föhringer Ring schaltete ich von Naviki auf Google Maps um und ließ mich die letzten 7,5 km zum Hotel routen. Das Hotel Leonardo Hotel im Arabella Park (138 Eur) konnte ich als eines der wenigen Hotels finden, das auch eine Radgarage zur Verfügung stellte. Auf der offiziellen Isarwebseite gibt es in München gerade einmal ein Hotel und eine Jugendherberge im Angebot. Wir konnten bereits um 13:30 ohne Probleme einchecken und die Räder bekamen einen Logenplatz in einem Raum neben der Rezeption. Zur U-Bahn hat wir ca. 15 Minuten Fußweg. Danach ging es in die Altstadt. Wir genossen das Münchener Bier am Viktualienmarkt mit einer Laugenbrezen und einem Obatzter. Danach besichtigten wir die Frauenkirche und im Hofbräuhaus gab es eine Maß und das Abendessen. Es ist zwar entbehrlich, in diesem Massenabfertigungsrestaurant zu speisen, wenn man jedoch einmal in München ist so sollte man doch jene Stätte aufsuche, wo der Engel Aloisius immer noch mit der göttlichen Eingebung für die bayrische Regierung sitzt. (Für literarische Laien: Ludwig Thoma,- ein Münchner im Himmel).
Danach saßen wir eine Stunde am Marienplatz bei Kaffee und Eis und beobachteten das lebendige Treiben. Die Holländer am Nebentisch, die sich auf einen einmonatigen Urlaubstripp befanden, holten sich bei uns wertvolle Tipps für den bevorstehenden Österreichbesuch. Sie wollten unbedingt einen hohen Berg bezwingen und waren ganz euphorisch, als wir Ihnen die Dachsteinseilbahn offerierten.
Ins Hotel ging wieder per U-Bahn zurück und an der Hotelbar saßen wir ein bisschen melancholisch und zelebrierten den letzten Abend dieser außergewöhnlichen Tour.