1. Tag Sonntag, der 12. Juni von Frankfurt nach Klingenberg am Main 81 km
Wieder gab es zum Frühstück Schonkost und anstatt meines Lebenselixiers, einen starken Kaffee, gab es schwarzen Tee. Noch immer plagten mich Magenbeschwerden, jedoch fühlte ich mich fit genug, um die erste Etappe zu bewältigen. Das Hotel Maingau mit einem relativ sicheren Radstellplatz war unweit des Mainradweges.
Der Tag war wie geschaffen für eine Radtour und bei angenehm kühlen Morgentemperaturen fuhren wir nach den obligatorischen Startfotos rechtsseitig (gegen die Flussrichtung) die Stadt hinaus. Leichter Rückenwind vereinfachte die Fahrt am perfekten Radweg und in mir keimte die Hoffnung, wie schon öfter am Rad gesund zu werden. In Hanau biegt der Main Richtung Süden ab, wir wechselten bei Dettingen auf das linke Flussufer wo wir bis Aschaffenburg blieben. Schön langsam stiegen die Temperaturen und wir legten in Aschaffenburg nach 52 km eine Pause ein. Direkt unter dem Schloss Johannisburg saßen wir in einem Gastgarten bei einer Apfelschorle und einer Trachtenmusik Kapelle. Ich versuchte meinen Magen mit einer Laugenbrezel nicht zu überfordern. Hier buchte ich via Telefon auch das Hotel Adria in Klingenbach (85 EUR mit Frühstück). Danach fuhren wir noch gute 1 ½ Stunden zu unserem Etappenziel Klingenbach am Main. Das Hotelzimmer war toll und ich hatte die erste Etappe geschafft. In meiner Euphorie versuchte ich ein alkoholfreies Weizenbier, was sich jedoch sofort als Fehler entpuppte. Der humor befreite Wirt verstand unser Gelächter nicht als wir auf dem Bierglas die Aufschrift "Schlappe Seppel" entdeckten. Nachdem wir das kleine Städtchen besichtigt hatten, aß ich am Abend nur mehr eine Suppe und eine Vorspeise. Die einsetzenden Muskelkrämpfe erinnerten mich, dass ich noch immer auf „Notbetrieb“ fuhr. Und so war der "schlappe Seppel" um 19:00 bereits wieder im Bett.