5. Sept. 2. Tag von Linz nach Steyr über den Pöstlingberg 63,5 km
Nach einem ausgezeichneten und üppigen Frühstück verluden wir diesmal die Gepäcktaschen in Gerhards Auto und starteten zu unserem ersten Ziel dem Linzer Hausberg, - dem Pöstlingberg. So gab es am Morgen 260 knackige Höhenmeter zu überwinden die Steigungen bis 18 % parat hielten. Als Lohn für die Mühe gab es einen traumhaften Rundumblick über die Stadt und die Donau die sie halbseitig umschlingt. Da Abfahrt führte über eine andere Route, die aber sicher nicht für Radfahrer gedacht war. So mussten wir, belächelt von bergauf keuchenden Fußgehern unsere Räder ein Stück bergab schieben da der steile Weg und die Schotterpiste ein Fahren zumindest sehr riskant gemacht hätte.
Schließlich kamen wir wenig später wieder wohlbehalten an der Donau an und radelten linksseitig aus die Stadt hinaus. Das herrliche Wetter sorgte im Nahbereich der Stadt für regen Betrieb am Radweg. Am gegenüberliegenden Ufer erschloss das riesige Werksgelände der VÖST. Nach 25 km überquerten wir bei der Schleuse Abwinden die Donau und fuhren im rechten Winkel Richtung St. Florian. Auf dem Weg dorthin wurden wir in Asten auf ein futuristische Bauwerk aufmerksam das sich als Museum herausstellte. Das "Paneum" liegt am Firmensitz des Lebensmittelherstellers Backaldrin und da es direkt am Radweg lag besuchten wir die Ausstellung. In dieser geht es um die jahrtausendelange Kultur der Brotherstellung, Exponate aus 30 Jahren Sammlertätigkeit werden gezeigt. Auf fast 1000 Quadratmeter Ausstellungsfläche sind 1200 Exponate sowie mehr als 5000 Bücher in der Bibliothek zu sehen. Nach diesem interessanten Besuch ging es weiter nach St. Florian wo wir uns in einer Pizzeria stärkten. Im Gegensatz zu den anderen, die sich je eine Pizza teilten, nahmen Maria und ich eine ganze Pizza in Angriff, was sich bei der Weiterfahrt als Fehler herausstellte. Wir saßen auf dem Rad wie der Wolf, der die sieben Geißlein verschlungen hat. Nach dem Essen besichtigten wir das Stift St. Florian, in der sich die berühmte Brucknerorgel befindet. Die Bruckner-Orgel hat 103 Register (7.386 Pfeifen) und war, von der 1960 erbauten und zwischenzeitlich fast 30 Jahre ausgefallenen Riesenorgel im Stephansdom abgesehen, die größte spielbare Kirchenorgel Österreichs. Nach einem leisen "Vater unser" in der prunkvollen Basilika ging es wieder weiter nach Steyr. Die restlichen 30 km waren von einer hügeligen ländlichen Landschaft geprägt, die mit teils giftigen Steigungen durchaus fordernd war. Immer wieder fuhren wir an den prächtigen Vierkanthöfen vorbei die wie Burgen in der Landschaft standen. Da uns der Track manchmal in die Irre (Umwege) zu führen drohte, korrigierten wir, wenn wir auf einer Erhöhung waren die Route manuell und ersparten uns dadurch ein paar Höhenmeter. Als wir in Steyr ankamen, gab es zur Labung auf der Terrasse unseres Hotels "Schwechaterhof" zwei kühle Bier. Hier zogen Maria und ich bei der Verlosung des Zimmers jenes mit getrennten Betten. So konnte ich im Gegensatz zu Johann heute zwei Bier mehr trinken. Am Abend gab es von meinem Sohn, der in Steyr Apotheker ist und dessen Freundin eine Stadtführung. In einer Pizzeria am Tabor klang dieser schöne Tag aus.
