8. Tag von Emmersdorf nach Wien 128 km

Bei feuchtem und regnerischen Wetter starteten wir die Etappe nach 20 km mussten wir für eine halbe Stunde ins Regengewand rein. Es sollte bis zum Schwarzen Meer das letzte Mal sein. In der Wachau hingen die Nebel an den Weinhängen, jedoch das Wetter wurde zusehends besser. Trotzdem war es schade, diesen schönen Teil nicht bei schönem Wetter zu passieren. Kurz nach Zwentendorf erreichten wir die tausend Kilometer Marke, ein Drittel war jetzt geschafft. In Klosterneuburg vor Wien galt es nochmals einen Berg zu befahren.

Der Kahlenberg stand symbolisch für die Teilung dieser Tour. Hier versammelte der polnischen Königs Johann III. Sobieski 1683 das deutsch-polnisches Entsatzheer, bevor die Türken am 12. September geschlagen wurden. Die Niederlage bedeutete das Ende der osmanischen Hegemonialpolitik.

Südlich von hier wird die osmanische Geschichte diese Tour wesentlich beeinflussen. Sei es Mohacs mit der ungarischen Geschichte, Pedro Varadin in Novisad, die Festung in Belgrad oder die Geschichte von Vasil Levski in Bulgarien, überall werde ich auf die Zeugnisse der Osmanen stoßen. Am Kahlenberg wir meine Tour kulturell zweigeteilt, bis hierher dominiert der Okzident und südlich davon der Orient. Wie eine rote Schnur spannen sich darüber die römischen Einflüsse die überall ihre Spuren hinterlassen.

Am Ende dieses Abschnittes verabschiede ich mich von Kurt als Partner, der ein toller Kamerad und Freund war. Leider hat er sich zwischenzeitlich sportlich wieder ein bisschen in die Bequemlichkeit verabschiedet, aber er ist immer noch einer meiner wertvollsten Freunde, mit dem ich meine Leidenschaft für das Theater und die Literatur teilen kann.