23. Tag von Oltenita nach Silistra 87,5 km


Das Frühstück nahmen wir in einem noblen, holzvertäfelten Raum zu uns. Die prächtige Dekoration war wohl für eine bevorstehende Hochzeit gemacht.

Am Morgen war es dieses Mal ziemlich frisch, sodass wir auch das erste Mal auf unsere Handschuhe zurückgriffen. Aber innerhalb einer Stunde war es wieder warm geworden. Die Fahrt war wieder relativ ereignislos, nach 30 km kamen wir hinter Manastirea an einem künstlich angelegten See. Und mehrfach standen wieder die Ruinen der toten Kolchosen in der Landschaft. Auch eine ehemalige Bewässerungsanlage von gigantischem Ausmaß stand als Ruine in Sichtweite. Wenn man an die römischen Viadukte denkt, die nach fast 2000 Jahren noch immer stehen und teilweise sogar noch funktionieren, so begreift man erst das Ausmaß dieser katastrophalen Misswirtschaft der Kommunisten. Ich singe mir Brechts Lied von der Moldau in den Sinn -


"Am Grunde der Moldau wandern die Steine,

es liegen drei Kaiser begraben in Prag.

Das Große bleibt groß nicht

und klein nicht das Kleine,

die Nacht hat zwölf Stunden,

dann kommt schon der Tag.

Es wechseln die Zeiten

die riesigen Pläne

der Mächtigen kommen am Ende zum Halt.

Und geh'n sie einher auch wie blutige Hähne,

es wechseln die Zeiten

da hilft kein Gewalt."


Glücklich über mich radle ich bescheiden und demütig durch die Landschaft und bin einfach nur dankbar, dass ich am richtigen Ort zur richtigen Zeit in die Welt kam und dazu noch die Gesundheit und den Erlebnishunger meiner Vorfahren geerbt habe.

In Calarasi wechselten wir dann mit der Fähre wieder auf die bulgarische Seite nach Silistra. Das Hotel Drustar war ein 5 Sterne Hotel und das Beste der ganzen Tour. Die ursprünglich verlangten 70 Euro handelt Mitko ob der Nachsaison auf 40 Euro mit Frühstück runter. Da die Etappe relativ kurz war, hatten wir eine Menge Zeit, die Stadt zu erkunden. So besuchten wir die Kurshumlu Moschee die eine der ältesten in Bulgarien ist. Überall in Silistra sind auch römische Ausgrabungen zu sehen und am Abend konnte wir auch noch einen Folkloreabend beiwohnen, wo mir Mitko die verschiedenen Instrumente erklärte. Die Musik selbst hat mich weniger begeistert. Vor der Bettruhe genossen wir direkt an der Donau beim Hotel einen schönen Sonnenuntergang.

Der Frühstückstisch in Oltenita
Der Frühstückstisch in Oltenita
Künstlicher See nach Manastirea
Künstlicher See nach Manastirea
Ehemalige Bewässerungsanlage
Ehemalige Bewässerungsanlage
Das Große bleibt groß nicht und klein nicht das Kleine
Das Große bleibt groß nicht und klein nicht das Kleine
Die Überfahrt nach Silistra
Die Überfahrt nach Silistra
Das beste Hotel der Tour
Das beste Hotel der Tour
40 Eur mit Frühstück
40 Eur mit Frühstück
Der Blick aus dem Hotelzimmer
Der Blick aus dem Hotelzimmer
Die Kurshumlu Moschee in Silistra
Die Kurshumlu Moschee in Silistra
Man kocht im Freien
Man kocht im Freien
Folklore Abend in Silistra
Folklore Abend in Silistra
So integriert man  römische Ausgrabungen
So integriert man römische Ausgrabungen
Abendimpressionen vorm Hotelpark
Abendimpressionen vorm Hotelpark
Abendimpressionen vorm Hotelpark
Abendimpressionen vorm Hotelpark
Man hört die Donau atmen
Man hört die Donau atmen