12. Tag von Dunavecse nach Baja 99 km

Am Morgen gab es anstatt einem Frühstück ein bisschen Kopfweh und Schnupfen. Das kalte, feuchte Zimmer hatte offensichtlich seine Wirkung getan. Doch auf dem Rad besserte sich langsam meine temporäre Schwäche.

Nach 25 km in Harta besuchten wir das Schwabenmuseum. Die Donauschwaben (auch Donaudeutsche) ist ein Sammelbegriff für die im 17. bis zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in die Länder der Stephanskrone ausgewanderten Deutschen, deren Siedlungsgebiete längs des Mittellaufs der Donau in der Pannonischen Tiefebene lagen.

Der Museumsführer mit einer lustigen deutsch ungarischen Sprachmelodie erzählte uns viele Details und mit Hingabe aus dem vormaligen Leben der Donauschwaben in diesem Gebiet, wo noch immer deutschsprachigen Tafeln an Häusern zu sehen sind.

Danach ging es weiter in die Paprikastadt Kalocsa.

Anfang des 20. Jahrhunderts löste Kalocsa Szeged als Zentrum der ungarischen Paprika-Industrie ab und ist bis heute das weltgrößte Anbaugebiet für Paprika. Überall an den Häusern in diesem Gebiet sieht man an den Dachrinnen befestigte Netze, gefüllt mit Paprikaschoten, die zum Trocknen aufgehängt sind. Leider musste ich aufgrund meiner Verkühlung zur ungarischen Gulaschsuppe einen Tee trinken - welch ein Stilbruch. Da wir trockenes Wetter hatten, waren die teils abenteuerlichen Schotterpisten kein Problem. Mitko klagte aber über Knieschmerzen. Im Hotel am Hauptplatz von Baja gab es sogar eine Sauna, die ich allerdings nicht besuchte, da meine Verkühlung noch nicht abgeklungen war.

Mitko schickte von hier 8 kg Gepäck nach Hause, es war zwischenzeitlich seine eigene Erkenntnis.