10. Tag von Gabčíkovo nach Visegrad 137,5 km

Am Morgen war ich wie neu geboren, nach einem mäßigen Frühstück fuhr ich im Morgennebel los. Die Stimmung in der Au war phänomenal, die frischen Temperaturen störten mich nicht, im Gegenteil, sie weckten meine Lebensgeister umso mehr. Nach ca. 30 km verlässt man die Au und kommt auf eine schwach befahrene Bundesstraße. Da hier sehr dichter Nebel herrschte, hing ich mir ein zusätzliches Blinklicht an den Rucksack, auch meine starke Stirnlampe platzierte ich mir verkehrt auf den Kopf. Nach ca. 45 km kam ich auf die Bundesstraße 63 die mehr Verkehr hatte jedoch einen breiten Fahrradstreifen. Nach weiteren 5 km lichtet sich der Nebel und ich fuhr bei wolkenlosem Himmel nach Komarno ein. Nach Komarno lässt der Verkehr deutlich nach, die Donau trifft man jedoch selten. Nachdem ich die 110 km bis Sturovo durchgefahren bin, genehmigte ich mir am Hauptplatz einen Kaffee mit Kuchen. Hier schloss ich das Land Nummer drei ab. Die slowakische Donaulänge beträgt 172 km, davon sind 22,5 beidseitig und der Rest ist Grenzfluss mit Ungarn und Österreich.

Über die Maria-Valeria-Brücke wechselte ich in der Land Nummer 4 nach Ungarn. Gleich hinter der Grenze versorgte ich mich mit Forint. Die Basilika in Esztergom besuchte ich dieses Mal nicht, die hatte ich schon vor zwei Jahren, als ich mit Maria von Wien nach Budapest fuhr, besichtigt. Die restlichen 25 km weckten in mir wieder die Erinnerung an die ungarischen Radwege. Als ich Ende der 80iger Jahre für drei Jahre in Ungarn arbeitete und mich bei einem Kollegen über die Qualität der ungarischen Straßen beschwerte, sagte er mir "Ungarn durchquert man am besten mit dem Pferd". Dem ist nichts hinzuzufügen.

In Visegrad traf ich meinen Freund Mitko, der freundliche Besitzer erlaubte es ihm, sein Auto für die nächsten drei Wochen im Hotelgelände stehen zu lassen.