TAG III Füssen nach Imst 75 km 1200 Hm
Nach einem hervorragenden Frühstück fuhren wir wieder zu den Schlössern hinaus. Wir hätten es von Füssen bis Pinswang etwas kürzer haben können. Doch am Vortag sahen wir zwei Räder mit Gepäck in den Wald rechts vom Alpsee hinein radeln und nach einem kurzen Kartenstudium auf meiner App sahen wir, dass hier ein fahrbarer Weg entlang ging.
Tatsächlich entpuppte sich dieser 5 km lange Abschnitt als landschaftlich bezauberndes Kleinod. Wir mussten hier ca. 100 Höhenmeter bewältigen, bevor wir am höchsten Punkt die Staatsgrenze nach Österreich zu überquerten. Von hier ging es 10 km flach bis nach Reute und hatten danach wieder 200 Hm aufstieg vor uns.
In Lähn bei Bichlbach trafen wir auf das Gasthaus Krone, wo Maria vor 32 Jahren in einem Ferienjob gearbeitet hat, ich hatte sie sogar damals besucht. Natürlich mussten wir hier eine Pause machen und er Chef entpuppte sich als der Nachbarsbub, den Maria schon damals als kleinen Jungen kannte. Nach einer kleinen Stärkung ging wieder weiter Richtung Fernpass.
Die teilweise sehr steile Schotterpiste forderte uns einiges ab und schließlich schauten wir schon auf den Fernpass hinunter, als endlich der ersehnte Wendepunkt kam und wir bergab fahren konnten. Nach einem Foto an der Passhöhe ging es Richtung Tal, diese Seite war noch steiler als die Nordseite und eine Befahrung von Süden nach Norden wäre wohl ohne "Schiebepassagen" nicht möglich. Maria getraute sich selbst bergab nicht alles zu fahren. Schließlich kamen wir jedoch unbeschadet beim Fernsteinsee im Talboden an. Die letzten 25 km nach Imst gingen teilweise durch einen leicht welligen Wald. Hier merkte ich, dass Maria langsam zum Unterzuckern anfing und musste die letzten Kilometer ein bisschen drosseln. In Imst nächtigten wir im Hotel Hirschen. Die Stadt selbst wirkte ein bisschen verschlafen, sodass wir beim abendlichen Spaziergang nur den omnipräsenten SOS Kinderdorf Gründer Hermann Gmeiner trafen, der als Bronzebüste ziemlich schüchtern auf einer Bank saß.