Die Bora hat ihr wüten eingestellt, dennoch blies ein kräftiger Wind. So beschlossen wir, die Brücke mit dem Camper zu überfahren und die Etappe drei km hinter unserem Standplatz in einer geschützten Bucht zu starten. Eigentlich war ja geplant, hier wieder im Landesinneren über Gracac und parallel zur E71 zu fahren. Es waren hier jedoch schon an der Küstenstraße die Auffahrten mit Schranken verschlossen. Bei dem Sturm im Gebirge zu radeln wäre auch wahrscheinlich wenig lustvoll gewesen.
So ging es wieder die Küstenstraße entlang, es war ein ständiges Auf und Ab bei Temperaturen um die 12 Grad. Der Wind lies im Laufe des Tages deutlich nach, aber ich quälte mich an diesem Tag wie ein Esel. Ich hatte bleierne Füße und wechselte dreimal meine total durchgeschwitzten Leibchen. Immer wieder gab es tolle Ausblicke und wir pendelten zwischen null und 350 Meter Seehöhe auf und ab. Nach einer Pause und einer warmen Suppe fuhr ich die letzten 50 km wieder besser und ich hoffte auf ein temporäres Tief, das ich bei dieser Etappe hatte. In Senj stiegen wir in einem alten Hotel ab, wo die Zimmer bitterkalt waren und in der Nacht leider auch noch der Strom ausfiel. Zum Abendessen dinierten wir einem Restaurant und aßen gemeinsam eine überteuerte "gemischte Platte" jedoch von guter Qualität und erfreuten uns wieder des Lebens.