Beim Frühstück ist Gerhard ein bisschen unwohl, er lässt das Frühstück ausfallen. Ich hingegen bin ausgeruht und frisch und freue mich auf die kommenden Etappen. Bei trüben, aber trockenen Wetter radeln wir nach Mostar. Von dort geht es auf den nächsten 7 km 300 Höhenmeter nach oben. Noch einmal sehen wir auf Mostar hinunter, bevor es hinter den Kurven verschwindet. Nach 20 km kommt die erste Abfahrt und danach geht bis km 40 relativ flach bis Kocerin die M6.1 entlang. Die nächste Steigung von ca. 350 hm mündet bei Kilometer 50 am höchsten Punkt der Etappe auf knapp über 700 Meter. Danach fahren wir 20 Kilometer auf einem Hochplateau mit einer Meereshöhe von 600 bis 650 Meter. Die Temperaturen sind ideal zum Radeln im Hinterland ist die Gegend unspektakulär und einsam.
Bei Imotski müssen wir wieder 400 Höhenmeter hergeben, um gleich sie gleich danach wieder bergauf zu radeln. Das Wetter ist zwischenzeitlich richtig warm. Hier ist die Aussicht schöner und wir schauen auf den See Prolosko Blato hinunter. Werner strahlt wie ein geputzter Euro, das ist wieder eine Etappe nach seinem Geschmack. Nach 100 km haben wir die gröbsten Steigungen hinter uns, wir müssen nur noch den riesigen Karstgraben beim Bikovo Naturpark umfahren. Hier befindet sich auch eine 830 Meter tiefe Grotte, sie ist die vierttiefste in Kroatien. Das Faszinierende ist, dass man eigentlich nicht sieht, wo man zum Meer runterkommen könnte und auf einmal, mitten in einer Kurve sieht man es und glaubt sich 10 Meter über dem Meeresspiegel. Doch es sind ein paar Hundert Meter, staunend wie zwei Schulbuben stehen wir am Straßenrand und freuen und auf die Abfahrt. Die letzten 15 Kilometer sind eine Genussfahrt. Das Lokal am Campingplatz hat schon offen der Wirt verteilt großzügig Hochprozentiges und ich falle in eine wohlige Zufriedenheit.