3. Tag von Maribor bis Varazdin 92 km 300 Hm
Nach einem ausgezeichneten Frühstück wünschte mir die Dame an der Rezeption noch eine schöne Weiterfahrt mit dem Kommentar, dass es heute heiß wird. Das war auch der Grund, warum ich bereits um 7:45 startete (Frühstück gab es ab 7:00). Ich überquerte die Drau und konnte auf der Stadtbrücke noch ein paar schöne Fotos im Morgenlicht machen.
Danach ging es direkt an der Drau entlang. Nach 5 km überquerte ich einen Kanal, der von Marburg bis Ptuj reicht und fuhr danach für ca. 20 km durch eine schöne Au mit gut fahrbarer Schotterpiste. Fünf km vor Ptuj wechselt man auf die rechte Seite des Kanals, der im Staubecken des Kraftwerkes bei Ptuj mündet.
Diese schöne Stadt, die 1918 ohne Abstimmung an Jugoslawien fiel, hatte 1910 noch 86 % deutschsprachige Bürger. Die sich aber durch die Slawisierungspolitik in der Zwischenkriegszeit drastisch verringerte. Schon von Weitem sieht man das Schloss auf einem Hügel über der Drau. Hier fuhr ich in die Altstadt und genoss bei einem Kaffee unter dem alten Rathaus mit seiner Barockfassade das geschäftige Treiben um mich herum.
Nach einer halben Stunde machte ich mich wieder auf den Weg. Am Staubecken entlang ging es Richtung Osten, die Hitze erreichte abermals über 30 Grad. Hinter Ormoz begannen dann recht grobe Schotterpisten, durch die man sich durch rackern musste. 15 km hinter Ormoz passierte ich die kroatische Grenze, wo mein grüner Pass penibel kontrolliert wurde.
Nach der Grenze wurden die Feldwege noch ein bisschen ruppiger und fanden ihren Höhepunkt circa 10 km vor Varazdin wo der Radweg in eine Au führte, die mit zahlreichen Pfützen gepflastert war. Diese musste man ständig durchfahren und sie waren zwischen 10 und 20 cm tief. Der Grund war manchmal schlammig, dann wieder schwimmender Kies. Ich war bei trockenem und heißem Wetter unterwegs, wenn man bei Schlechtwetter diesen Radweg benutzen muss, so geht das sicher nur schiebend und ohne Schuhe.
So kam ich ziemlich verdreckt in Varazdin an, mein "Hotel Varazdin" hatte Gott sei Dank eine Klimaanlage und das Rad konnte ebenfalls sicher verwahrt werden. Bei der Ankunft zeigte das Thermometer 35 Grad an.
Mein Freund Marco besuchte mich aus Zagreb und wir verbrachten einen beschaulichen Abend in der Stadt. Wieder hatte ich einen schönen Radtag hinter mir.